“Es ist das Ende der Welt, sagt die kleine Raupe.

Es ist erst der Anfang von allem, antwortet der Schmetterling”

In meiner künstlerischen Arbeit beschäftige ich mich aktuell intensiv mit der

Metamorphose – der körperlichen Veränderung - am Beispiel einer Larve auf

dem Weg zum Schmetterling.

Der Weg einer Raupe zum Schmetterling

Ein Ei wird vom Schmetterlingsweibchen auf einem Blatt abgelegt. Wenn die Zeit gekommen ist, schlüpft eine winzige Raupe aus dem Ei und frisst, als gäbe es kein Morgen. Die Haut der Raupe ist nicht elastisch und da sie immer größer und dicker wird, muss sich die Raupe immer wieder häuten. Erst wenn sie reif und prall geworden ist, baut sie sich einen harten Kokon -. die Metamorphose beginnt.

Im Innern des Kokons findet nun die Transformation statt. Dort verwandelt sich die

Puppe – sie ist immer weniger Raupe und immer mehr Schmetterling. Erst wenn die Verwandlung abgeschlossen ist und der Schmetterling genug Kraft zum Fliegen entwickelt hat, sprengt er den Kokon. Als Schmetterling wird er in Zukunft Orte besuchen können, die er als Raupe niemals gesehen hätte. Wenn der Schmetterling einen Partner gefunden hat werden vom Weibchen Eier gelegt und der Kreislauf beginnt von vorne.

Das Bild der Metamorphose lässt sich gut auf die Leinwand des Lebens

übertragen.

Wir entstehen aus einem Ei, durchlaufen während unserer Kindheit die Phase der Raupe – wir erhalten grobstoffliche und feinstoffliche Nahrung – wir wachsen und entwickeln uns. Dann folgt der Rückzug - wie wollen wir unser Leben gestalten? Welchen Beruf möchten wir erlernen? Wir sind immer weniger Kind und werden immer mehr ein Erwachsener. Als Erwachsener sammeln wir Erfahrungen – der Schmetterling sammelt Pollen. Auch unsere Bestimmung ist die Fortpflanzung und stetige

Entwicklung. Wir können uns körperlich Fortpflanzen und unsere Gene an

Kinder weitergeben oder auch geistige Kinder für kommende Generationen “in die Welt setzen”.